Knie

Das instabile Knie

Wenn die Stützfunktion der Bänder nachlässt

Dieses Phänomen ist für den Patienten besonders unangenehm, weil sozusagen der Sicherheitsgurt des Kniegelenkes fehlt und das Knie immer wieder ausrastet. Das Kniegelenk wird seitlich vom inneren und äußeren Seitenband stabilisiert und nach vorne und hinten vom vorderen und hinteren Kreuzband.

Während Verletzungen der Seitenbänder meistens durch konservative Therapie mit Knieschienen und Ruhigstellung zufriedenstellend ausheilen, führen besonders Verletzungen des vorderen Kreuzbandes zu einer Gelenksinstabilität, bei der der Oberschenkelknochen gegenüber dem Unterschenkelknochen immer wieder verrutscht.

Viele Patienten, die sich dieses Problems nicht bewusst sind, treiben weiter Sport mit der Folge, dass nach und nach Menisci, Gelenksknorpel und andere Kniebänder Schäden erleiden, die das Entstehen einer Arthrose fördern.

Trotz intensiven Muskeltrainings können derartig instabile Gelenke nicht verlässlich kontrolliert werden, insbesondere bei Nachlassen der Konzentration oder Ermüdungszuständen der Muskulatur. Aus diesem Grund sollten instabile Gelenke, vor allem bei sportlichen Patienten (Freizeitsport wie Tennis, Golf, Skifahren), und deren Bänder zu einem möglichst frühen Zeitpunkt stabilisiert werden, um eine Folgearthrose zu vermeiden.

Minimal invasive Kreuzbandplastik

Kreuzbänder können heutzutage ebenfalls durch eine arthroskopische Operation eingesetzt werden. Als Ersatzmaterial für das Kreuzband gibt es eigene Sehnen, die dem Körper entnommen werden, wie zum Beispiel die Kniescheibensehne oder die Semitendinosussehne. Zusätzlich können auch Kunstsehnen verwendet werden, die den Vorteil der frühen vollen Belastbarkeit bieten.

Bei der Implantation von körpereigenen Sehnen kann die volle Belastung des Kniegelenkes erst nach Einwachsen der Sehne nach vier bis sechs Wochen erfolgen.

Um eine gute postoperative Funktionsfähigkeit des Kniegelenkes zu erreichen, ist die richtige Rehabilitation äußerst wichtig. Selbst nach einer einfachen diagnostischen Arthroskopie benötigt das Gelenk einige Tage der Ruhe, um sein inneres Gleichgewicht wieder zu finden.

In der Ruhe liegt die Kraft: Regeneration als Basis der Wiederherstellung

Nach arthroskopischen Operationen, vor allem wenn Gewebe neu entstehen soll ist Ruhe und Schonung notwendig. In der ersten Phase nach der Operation muss man vor allem Ruhe einhalten, das Gelenk so wenig wie möglich belasten und entzündungshemmende Medikamente einnehmen um das Kniegelenk nach einem Eingriff wieder zu beruhigen. Die Dauer dieser Phase hängt nicht nur vom Ausmaß der durchgeführten arthroskopischen Maßnahmen ab, sondern auch von der individuellen Disposition zur Heilung und Regeneration.

Man kann den regenerativen Prozess zwar durch Medikamente und physikalische Therapien unterstützen, man soll jedoch nicht vergessen, dass der Heilungsprozess im Wesentlichen unabhängig abläuft und vor allem nicht gestört werden soll.

In der zweiten Phase, wenn die Heilvorgänge schon weitgehend abgeschlossen sind, geht es darum, das Bewegungsausmaß des Gelenkes wieder herzustellen und die das Knie kontrollierenden Muskeln wieder aufzubauen. In dieser Phase sind Bewegungsübungen, am besten Rad fahren und Kraftübungen durch Widerstandsübungen erforderlich.

Erst nach einer konsequenten Trainingsphase von vier bis sechs Wochen können die gewohnten Sportarten wieder begonnen werden.

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